IZURO - Pfingsten in Westernohe

(aus: Schlaglichter Nr.48/00)

IZURO 2000immer eine besondere Sache für DPSG' ler. Erst recht in diesem Jahr, fand dort doch das erste Bundes-Rovertreffen seit vielen Jahren statt. Laut Aussage des Bundes-AK Roverstufe ursprünglich für 600-800 Leute geplant, wurden es am Ende ca. 3.000 Teilnehmer. Das sind mehr als ein Viertel der gemeldeten Mitglieder dieser Stufe und die bisher größte Roververanstaltung in unserem Verband überhaupt. Auch aus der Diözese Mainz reisten rund 100 Rover an.

"IZURO 2000 ... das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen" hieß das Motto des Treffens. Internationalität? Zukunft? Rover? Kontakt aufnehmen? Zunächst einmal vier große Fragezeichen.

Ein dickes Ausrufezeichen lässt sich sicher hinter den letzten Punkt setzen. Denn "Kontakt aufnehmen" konnte man reichlich an diesem Pfingstwochenende. Über das gesamte Altenbaum-Gelände verteilt gab es zahlreiche Treffs, Kneipen, ein Internet-Café, Discos, Livemusik, usw., die zum Feiern und Klönen bis zum Hellwerden einluden. So auch die Apfelweinkneipe "Big Apple" des Limburger Rover-AK, unterstützt durch unseren Mainzer AK. Neben "all around the Apfel" wurde hier auch eine offene Bühne angeboten. Man konnte schon erstaunt sein, welch vielfältige Talente sich da in der Roverstufe tummeln. Und hier kommt auch gleich noch ein Ausrufezeichen für "Rover". Feiern, Klönen, Spaß haben - das ist wohl schon typisch Rover und wurde auch mehr oder weniger exzessiv gelebt.

Am Samstagmorgen fand dann die Auftaktveranstaltung auf dem Sportplatz statt. Für mich persönlich blieben da die ersten zwei Fragezeichen immer noch bestehen. Klar, es war ganz lustig, aber irgendwie kam bei mir nicht an, worum es an diesem Wochenende eigentlich gehen sollte. Nur die Begrüßung der Pfadfinder aus verschiedenen Ländern ließ erahnen, dass auch Internationalität ein Thema war. Daran änderte sich auch bei den Workshops am Nachmittag nicht viel. Im Vorfeld hatten die Organisatoren noch einen dringenden Hilferuf verschickt, in der Befürchtung, nicht genug Workshops für alle Teilnehmer anbieten zu können. Nun zeigte sich aber, dass doch einige Workshops mangels Interessenten ausfielen. Dies traf insbesondere die Workshops mit eher inhaltlicher Ausrichtung. Schade, denn es gab einige sehr interessante Angebote und erst recht schade um die Mühe, die sich die Workshopleiter bei der Vorbereitung gemacht haben. So wurde aus "Rover in Bolivien" unseres Bildungsreferenten Christoph Menzel dann auch "Mainzer kochen ein typisch bolivianisches Essen".

Auf mehr Nachfrage stießen dagegen alle Angebote praktischer Natur. Sei es der Bau von Schwedenstühlen, Axtwerfen, Selbstverteidigung oder das von "uns Hut Armin" angebotene Filzen. Viele der Teilnehmer blieben auch einfach auf ihrem Platz. Vielleicht war es halt einfach zu heiß oder das angesprochene Klönen und Feiern forderte bereits am ersten Tag seinen Tribut. Nicht wirklich verwunderlich auch, dass laut Zeugenaussagen der Workshop "Willst du gleich eine aufs Maul oder lieber später?" wesentlich mehr Zulauf verzeichnen konnte, als "De-Eskalation", obwohl beide eigentlich den gleichen Inhalt hatten.

Noch immer also zwei große Fragezeichen, auch nach dem Gottesdienst am Sonntag. Das sollte sich zumindest für mich bei der Aussendungsfeier am Sonntagmittag dann ändern. Der Freiburger AK hatte eine sehr stimmungsvolle Traumreise auf einem fliegenden Teppich vorbereitet, und verstand es dabei, sowohl die Teilnehmer miteinzubeziehen als auch gleichzeitig etwas vom Inhalt zu transportieren. IZURO 2000 - geht raus, seid unterwegs. Offen für Neues, für neue Erlebnisse, neue Leute, neue Freundschaften. Und kommt zurück mit diesen neuen Eindrücken und Erfahrungen... Das galt und gilt nicht nur für alle, die dieses oder nächstes Jahr an Internationalen Veranstaltungen teilnehmen, sondern für alle Rover überhaupt. Jeder Teilnehmer bekam zwei Holzlöffel, von denen er einen bei der nächsten Internationalen Begegnung als Zeichen einer neuen Freundschaft verschenken soll. Jede Runde bekam ein eigens gedrucktes "IZURO-Buch", um es selbst in Form eines Reisetagebuchs mit Berichten vom Erlebten zu füllen.

Als Abschluss des Treffens gab es am Samstagabend die "Rovertafel", zu der jede Runde kulinarische Spezialitäten für ein großes Buffet mitbrachte, und ein Rockkonzert. Zuguterletzt statteten am nächsten Morgen die Organisatoren und ihre Helfer noch jeder Runde einen Besuch ab, um den Teilnehmern Gute Fahrt zu wünschen und ihnen einen vorbereiteten Pressebericht für zuhause mitzugeben.

Und nun? Waren das jetzt vier Tage Spaß und Party und das war's dann auch? Die Stimmung auf dem Platz war jedenfalls klasse, und die Atmosphäre der Aussendungsfeier ist mit Worten einfach nicht wiederzugeben. Da bringen die Bilder in der aktuellen Ausgabe des Rover schon mehr rüber. Es ist weder verwunderlich noch verwerflich, dass Rovern das Feiern zunächst einmal näher liegt, als die Auseinandersetzung mit den Bereichen "Internationalität" und "Zukunftsperspektiven", die irgendwer als Thema für die Stufe auserkoren hat.. Aber diese Auseinandersetzung gab es eben auch, denn nicht alle Workshops, die in diese Richtung zielten, sind ausgefallen. Ich denke schon, dass einiges von dem, was IZURO von und für Rover will, rüberkommen konnte. Gerade bei der Aussendung, wenn man nur bereit war, sich darauf einzulassen und nicht glaubte, gleich beim ersten Singspiel "Kindergarten" brüllen zu müssen.

IZURO - keine Fragezeichen mehr?!

Weiterführende Links

Roland Auer, Mitglied im AK-Roverstufe

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