"Rose Rosen" und schlaflose Nächte in Friedrichsdorf

(aus: Schlaglichter Nr.47/00)

Crash Kurs der Bezirke Bergstraße, Offenbach und Rheinhessen

Man hat ja schon mal gehört, dass Ausbildungsveranstaltungen der DPSG immer ganz lustig sind und neben dem Inhaltlichen auch der Spaß nicht zu kurz kommt, aber der jüngste Crash-Kurs in Friedrichsdorf war echt kaum mehr zu überbieten. Vier Tage und drei Nächte genügten völlig, um aus rund 30 zum größten Teil fremden TeilnehmerInnen eine Super-Gruppe zu formieren. Dabei standen sie stets im Mittelpunkt allen Geschehens: Die

"roten Rosen".

Nein, das Seminar hatte natürlich nichts mit Gärtnerkunde zu tun, und auch wer jetzt an sinnliche Stunden zu zweit denkt, liegt völlig daneben. Trotzdem waren die "roten Rosen" vom ersten Tag an bis zur letzten Stunde treue Wegbegleiter der Pfadfinder. Wenn ich jetzt schreibe, dass es die "roten Rosen" von Hildegard Knef waren, geht vielleicht dem einen oder anderen auch schon ein Licht auf: Denn der mit "Extrabreit" neu gemixte Uralt-Song "Für mich soll's rote Rosen regnen" rief uns alle stets wieder zusammen, wenn die Pause mal wieder etwas verlängert wurde. Zum Schluss gab es außer einigen Ausnahmen fast nur noch "Rote Rosen"-Fans. Da hatten die meisten zumindest die eine oder andere Zeile des Textes im Kopf und konnten richtig mitgrölen.

 

Nun gut, vielleicht sollte ich jetzt auch mal erwähnen, dass wir auch sehr viel inhaltlich geleistet haben (Nicht umsonst wurden wir in der Abschluss-Reflexion von unseren Teamern kräftig gelobt). Die sechs Teamer (die von uns zurecht in der Abschluss-Reflexion mindestens genau so stark gelobt wurden) hatten anschaulich die wesentlichen Themen für neue (aber auch ältere, vergessliche) Gruppenleiter herausgearbeitet und präsentiert. Natürlich wollen wir den "Schlaglichter"-Lesern auch nicht verschweigen, wer uns so glorreich geteamt hat: Kerstin Fuchs, Christiane Schneider, Anja Hermann, Siegbert König, Magda Basta, Miriam Bless und Dirk Steinke.

 

Im Wechsel brachten uns die Sieben die einzelnen Themen näher - stets so, dass die Teilnehmer nicht überfordert waren. Am Freitagabend wurden zuerst einmal die Erwartungen abgestimmt und einige Spiele zum Kennenlernen gemacht. Richtig lernten sich die meisten dann allerdings abends in der gemütlichen Kellerbar des BdP-Hauses kennen. Von einigen für halbwegs verrückt erklärt wurden die Ligretto-Spieler, die um den ganzen Tisch herum hektisch mit Karten fuchtelten und bis in die frühen Morgenstunden über die korrekte Schlussformel zur Beendigung des Spiels diskutierten. Aber keine Angst - wenn es sich jetzt vielleicht auch anders anhören mag - die "Ligretto-Pfadis" hatten megamäßigen Spaß dabei. Und der Rest beim Zuschauen.

 

Wie an allen Tagen, so gab es auch samstags die traditionelle Morgenrunde. Und das relativ pünktlich - trotz vieler müder Augen. Mit den Lebenswelten unserer Gruppenkinder ging es dann weiter, die von zwei Gruppen in Form einer Collage dargestellt wurden. Bei den Gruppenphasen und -rollen ging es dann etwas theoretischer zu. Die Erziehungsziele der DPSG erarbeiteten wir nachmittags in Kleingruppen. Besonders beliebt waren dabei die Veto-Karten, die eigentlich dazu dienten, einer Kleingruppe in ihrer Bewertung der Aktualität von einzelnen Passagen der DPSG-Ordnung zu widersprechen. Viel häufiger wurden sie dann allerdings dazu genutzt, vehement Pausen zu fordern und deren Enden möglichst zu verhindern.

 

Auch der Reflexion wurde eine eigene Einheit gewidmet, bevor dann am Abend das Hausspiel auf dem Programm stand. Neben viel Wissen rund um den Verband brauchten die Crash Kurs-Teilnehmer allesamt auch eine gute Kondition, um die versteckten Codewörter zu finden. Man munkelt, der eine oder andere habe gar Schweißperlen auf der Stirn gehabt. Am Abend wurden dann die neuen Bekanntschaften vertieft, weitere geknüpft und die Nacht wurde erneut kaum zum Schlafen genutzt.

 

Am Sonntag ging es zuerst um Leitungsstile und um die Teamfähigkeit. Das nächste Thema gefiel den meisten Teilnehmern aber wohl am besten: Die Spielleitung. In Gruppen zu zwei Personen musste zu einem Oberthema ein Spiel gefunden oder ausgedacht werden. Dass die Spiele unheimlich viel Spaß machten, brauch ich wohl kaum noch erwähnen. Im Gottesdienst nahmen wir uns die vier Leitlinien der DPSG vor. Jeder konnte nach einer Jahreszeiten-Massage etwas zu den Leitlinien auf Plakate malen. Dann war es endlich soweit: Da man ja in den ersten Mai feierte, war eine Walpurgisnacht geplant und dementsprechend bunt, verrückt oder auch kreativ (vor allem bei denen, die kein Kostüm dabei hatten) fielen die Verkleidungen aus. 

Am Lagerfeuer warteten nach Gruselgeschichten dann Stockbrot und Würstchen. Das Unheimlichste waren aber nicht die Gruselgeschichten, sondern viel mehr, dass alle sehr lange rätselten, wer wohl die eine Hexe ist. Nachdem die meisten auf unsern Spaßvogel Siggi getippt hatten, schauten wir doch recht verblüfft, als uns der deutlich erkennbar entgegenkam. Da hatte uns der Jockel ja richtig schön gelinkt.

 

Am Montagmorgen teilten wir uns dann nochmals in zwei Gruppen auf, von denen sich die eine mit Lager-, die andere mit Gruppenstunden-Planung beschäftigte. Nicht erst bei der Abschlussreflexion kam heraus, dass uns allen das verlängerte Wochenende abgesehen von Kleinigkeiten supergut gefallen hatte und wir nur jedem empfehlen können, auch einmal am Crash-Kurs teilzunehmen. (Wobei unsere Gruppe natürlich schon jetzt Kult-Status erreicht hat und kaum mehr zu überbieten sein wird). Ach ja, von hier aus auch noch mal ein megadickes Plus an die Küche. 

Fazit für Wenigleser: tolle Inhalte, interessante Themen, super Teamer, megageniale Gruppe und Bombenstimmung.

 

Die Teamer

Die Gruppe

Die Rose

Weiterführende Links

Marcus Ohl, Wö-Leiter und Ö-Referent, Stamm "Bruder Feuer", Bürstadt

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