PfIFF auf der Mathildenhöhe in Darmstadt

Bericht von der Mitgliederversammlung 2009

Die diesjährige (achte) Mitgliederversammlung fand am 07.06.2009 in Darmstadt statt. Im Vorprogramm besuchten die Teilnehmer die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Der Ort wurde ausgewählt, da er zentral im Diözesanverband und dem Einzugbereich unserer Mitglieder liegt. Leider war die Resonanz nicht groß. Zur Führung durch die Künstlerkolonie waren 25 Personen einschließlich Familienangehörigen gekommen. Bedingt durch die am gleichen Tage liegende Europawahl, waren einige interessierte Mitglieder durch Wahldienst verhindert.

Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe im Jugendenstil wurde 1899 durch den Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein ins Leben gerufen. Durch eine Verbindung von Kunst und Handwerk erwartete er eine wirtschaftliche Belebung für sein Land. Das Ziel der Künstler sollte die Erarbeitung neuzeitlicher und zukunftsweisender Bau- und Wohnformen sein. Er berief dazu die Jugendstilkünstler Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Hans Christiansen, Ludwig Habich, Patriz Huber und Joseph Maria Olbrich nach Darmstadt.

Die erste Ausstellung der Künstlerkolonie fand im Jahr 1901 statt. Als Ausstellungsobjekte sollten die Kolonie mit den individuellen Künstlerhäusern, das Atelierhaus sowie verschiedene provisorische Bauten dienen. Die Schau wurde am 15. Mai mit einem Festspiel nach einer Idee von Peter Behrens eröffnet und erregte weit über die Grenzen Darmstadts hinaus Aufsehen, endete aber trotzdem im Oktober mit einem größeren finanziellen Defizit. Paul Bürck, Hans Christiansen und Patriz Huber verließen anschließend die Kolonie, wie in den folgenden Jahren auch Peter Behrens und Rudolf Bosselt.

Als gemeinschaftliches Ateliergebäude wurde das Ernst-Ludwig-Haus nach Plänen von Joseph Maria Olbrich gebaut, dem einzigen ausgebildeten Architekten und der zentralen Figur in der Künstlergruppe. Peter Behrens betätigte sich ursprünglich entsprechend seiner Ausbildung nur als Maler und Graphiker. Die Grundsteinlegung fand bereits am 24. März 1900 statt. Das Ateliergebäude war zugleich das Festgebäude der Künstlerkolonie. In der Mitte des Hauptgeschosses lag der Versammlungs- und Festraum mit Gemälden von Paul Bürck, links und rechts davon schlossen sich je drei Ateliers der Künstler an. Im Untergeschoss befanden sich zwei Künstlerwohnungen und Wirtschaftsräume. Die sechs Meter hohen Kolossalfiguren „Mann und Weib" oder „Kraft und Schönheit" stammen von Ludwig Habich und flankieren den Eingang, der in einer Portalnische mit vergoldeten Pflanzenornamenten liegt. Die Häuser der Künstler wurden um das Atelierhaus gruppiert. Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts erfolgte eine Rekonstruktion des Gebäudes und die Einrichtung des Museum Künstlerkolonie Darmstadt.

Die Künstler konnten zu günstigen Konditionen Grundstücke erwerben und darauf ein Wohnhaus errichten, das während der Ausstellung als Musterhaus zu zeigen war. So sollten die Bemühungen zur Zusammenführung von Architektur, Innenarchitektur, Kunsthandwerk und Malerei an konkreten gebauten Beispielen gezeigt werden. Allerdings waren nur Olbrich, Christiansen, Habich und Behrens in der Lage sich den Bau eigener Wohnhäuser zu leisten. Während der ersten Ausstellung konnten dennoch acht voll eingerichtete Häuser besichtigt werden.

Trotz des schlechten Wetters führte der Weg durch die Kolonie und es konnten einige Häuser auch von innen besichtigt werden. Vorbei an der russischen Kapelle, die im Auftrag des russischen Zaren Nikolaus II. in den Jahren von 1897 bis 1899 von dem Petersburger Architekten Leon N. Benois für die Zarin Alexandra, eine gebürtige Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt, errichtet wurde. Weiter ging die Führung durch den Platanenhain und endete mit der Besichtigung der beiden Mosaiken von Friedrich Wilhelm Kleukens, "Der Kuß" und "Die Treue" im Hochzeitsturm.

 

Die eigentliche Mitgliederversammlung schloss sich in der Gaststätte „Klinkers" auf der Mathildenhöhe an. Markus Theile, der Vorsitzende von PfIFF eröffnete die Versammlung und stellte die Beschlussfähigkeit fest. Der Vorstand berichtete über die Aktivitäten des Vereins aus dem Zeitraum seit der letzten Mitgliederversammlung. Der Verein hat zurzeit 77 Einzelmitglieder und zwei korporative Mitglieder. Zur Mitgliederversammlung trat Jörg Emig als neues Mitglied dem Verein bei. Ein Mitglied, der ehemalige Diözesankurat Bernd Eichler ist ausgetreten und Mitglied, Rudi Ofenloch, ist im letzten Jahr leider verstorben. Wir wollen seiner im Gebet gedenken.

Klaus Bodisch gab einen Kassenbericht. Die ordnungsgemäße Kassenführung wurde durch den Bericht der Kassenprüfer Eberhard Schneider und Franz Haus aus Mainz bestätigt. Satzungsgemäß beschloss die Mitgliederversammlung, den im letzten Jahr erwirtschafteten Überschuss in den Haushalt 2009 zu übertragen. Auf Antrag aus der Versammlung wurde der Vorstand danach einstimmig entlastet.

Die Diözesanvorsitzende Sabine Eberle berichtet mit Bildern von den verschiedenen Aktivitäten, die im Diözesanverband im letzten Jahr stattgefunden haben. Sie berichtete weiter über die Vorbereitungen für das Diözesanlager 2009 im Allgäu unter dem Motto „Mut tut gut - gegen die Drachen unserer Zeit".

Als Termin für die Mitgliederversammlung 2010 wurde der 27. Juni 2010 beschlossen. Der Ort für die Versammlung wird in der Einladung bekannt gegeben. Damit ergeht die Bitte, bei Planungen im Diözesanverband diesen Termin freizuhalten, um möglichst vielen (noch aktiven) PfIFF-Mitgliedern die Teilnahme möglich zu machen.

Zur Beschlussfassung standen vier Anträge zur Bezuschussung der Arbeit im Diözesanverband an. Sabine Eberle, die als Diözesanvorsitzende Mitglied im Vereinsvorstand ist, erläuterte die Anträge im Detail. Es wurde Unterstützung für Gruppenbesuche im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des BDKJ, für die Pfadfinderstufe des Diözesanverbandes bei dem Bundesunternehmen im Jahr 2010 und für Programm, Teilnehmerheft und Dokumentation zum Diözesanlager 2009 beantragt. Den Anträgen wurde von der Mitgliederversammlung stattgegeben. Insgesamt werden diese Aktionen mit 4.300 EUR bezuschusst.

Robert Seifert, Beiratsmitglied im „Freunde und Förderer der DPSG e.V. - Bundesverband", berichtete kurz aus den Bundesverband, indem PfIFF korporatives Mitglied ist. Der für den 12.09.09 geplante „Treffpunkt Westernohe" wurde leider abgesagt. Es gab zu wenige Anmeldungen, um die Veranstaltung in der vorgesehenen Form durchzuführen.

Aus der Versammlung ergab sich die Frage, ob PfIFF nicht außerhalb der jährlichen Mitgliederversammlung Aktivitäten für die Mitglieder anbieten könne. Der Vorstand wird sich in der nächsten Sitzung damit befassen.

An alle Mitglieder ergeht die Bitte im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis sowie bei ehemaligen DPSG-lern für unseren Verein zu werben. Beitrittserklärungen können im Internet herunter geladen werden oder bei Klaus angefordert werden.

Klaus Bodisch

Klaus Bodisch

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