Auf den Wegen des Eisens

(aus: Schlaglichter Nr.52/01)

Eine deutsch-französische Begegnung

Vom 28.07.01 bis 03.08.01 verbrachte die Ingelheimer Roverrunde ihr Sommerlager im Duisburger Landschaftspark-Nord. Die 4 Rover und 5 Companions der Scout de France aus der Nähe von Metz halfen in diesem Workcamp dem Verband für Industriekultur bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit in dem ehemaligen Eisenhüttenwerk Duisburg-Meiderich.

Bei einer ersten Führung durch den Landschaftspark erfuhren wir etwas über die Geschichte des Eisenhüttenwerks: 1903 gegründet wurde hier über viele Jahre Roheisen hergestellt. Nachdem das Werk 1985 stillgelegt wurde, begann der Verband für Industriekultur 1989 mit den Umbaumaßnahmen zum Landschaftspark. Von den einst 5 Hochöfen stehen den Besuchern noch 3 Hochöfen zur Besichtigung zur Verfügung. Die meisten Teile des Werkes wurden umgebaut und werden nun für andere Zwecke sinnvoll genutzt: Aus dem Gasometer entstand ein Tauchzentrum, die Materialbunker dienen Kindern und Jugendlichen zum Volleyball spielen, Skaten und der Deutsche Alpenverein funktionierte einige Bunker zum Kletterpark um. Des weiteren finden in der Gebläsehalle Jazzkonzerte, in der Pumpenhalle ist einmal im Monat eine Disco, Die Gießhalle wurde zum Open Air Kino umgebaut und die Kraftzentrale zur Mehrzweckhalle für Sport-Gala und Automobilausstellungen.

Seit drei Jahren läuft nun bereits das Projekt „Wege des Eisens" organisiert durch das deutsch-französische Referat. Dieses Jahr war unsere Aufgabe einen zugeschütteten Möllerbunker freizulegen und die Muschelschieber zu restaurieren um Besuchern die Arbeit in dem Eisenhüttenwerk näher zu bringen, bevor Maschinen den Transport des Eisenserz übernahmen. Das Material (hauptsächlich Erz und Sinter) wurde mit Hacke und Schaufel auf Schubkarren verladen und in eine 20m entfernte Böschung abgeladen. Nach dem anstrengenden Vormittag, stand uns der Rest des Tages zur freien Verfügung. So brachten uns die Franzosen ein neues Kartenspiel bei: Tarot, eine Mischung aus Tarock und Doppelkopf im weitesten Sinne. Im Gegenzug versuchten wir den französischen Companions (Rover) das Ruhrgebiet zu zeigen. Beim Kochen, Bowling spielen oder die zahlreichen Besuche im CentrO in Oberhausen luden dazu ein, einander kennen zu lernen. Da zwei Franzosen Deutsch und fast alle Englisch sprechen konnten, gab es kaum Verständigungsprobleme. Kompromissbereitschaft war beim Kochen notwendig, denn die ein oder andere Methode der Zubereitung musste ausführlich diskutiert werden. Vieles unterscheidet sich von unserer Verbandsstruktur: Kluften in Stufenfarben und die Companions fahren grundsätzlich ohne Leiter in Zeltlager. Am Donnerstag bekamen wir Besuch von der Presse. Der Bundesreferent für Öffentlichkeitsarbeit, Vertreter mehrerer Tageszeitungen und das ortsansässige Fernsehen waren zu Gast und befragten uns, was wir die Woche so alles erlebt und gearbeitet hatten.

Eindrücke: Es war eine erlebnisreiche und spannende Woche mit einer anderen Pfadfinderkultur an einem schönen Ausflugsziel im Ruhrgebiet. Hoffentlich nehmen 2002 mehr Rovergruppen an der Aktion teil – macht Euer IZuRo 2002, es lohnt sich.

Mehr Informationen hierzu und zu allen deutsch-französischen Projekten (für alle Stufen) erhaltet Ihr im Bundesamt bei: Patrick Noll, deutsch-französisches Referat, Tel.: 02131/469988, Fax: 02131/469999, E-Mail: dt-franzoesisch@dpsg.de

Gut Pfad

Frank Bockius, Roverleiter

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