Mainz bleibt Mainz...

(aus: Schlaglichter Nr.61/03)

Ein Streifzug durch unsere Diözese; Oder: Was uns Pfadfinder in Mainz ausmacht

Wer sich die Frage stellt, warum wir gerade Pfadfinder in der Diözese Mainz sind, stößt als Erstes auf eine ebenso einfache wie treffende Erklärung: Weil wir im Bistum wohnen. Und wirklich: Für rund 99 Prozent ist wohl auch der Wohnort das ausschlaggebende Kriterium. Wer nicht in der Diözese Mainz geboren oder zugezogen ist, wird wohl kaum hier aktiv sein.

Ist es nur der Wohnort?

Doch ist das alles, was uns Mainzer Pfadfinder ausmacht? In dieser Ausgabe der Schlaglichter wollen wir uns auf eine kleine Spurensuche begeben. Was macht unsere Diözese aus und vor allem: Was macht uns Pfadfinder in der Diözese aus. Dabei werden wir nicht nur den Diözesanverband streifen, sondern auch die einzelnen Ecken und Enden unseres Bistums.

Eins vorneweg: Pfadfinder im Bistum Mainz gibt es schon eine ganze Weile, der Vorgänger unseres Diözesanverbands hat sich noch vor 1930 gegründet. Seither gab es etliche Vorstände und Kuraten, darüber hinaus eine kaum mehr überschaubare Zahl an Stufen- und Fachreferenten. Doch was wäre unser Verband ohne die Stämme und ihre Mitglieder. Momentan sind wir rund 3000 DPSG`ler in der Diözese, aufgeteilt in 38 Stämme und 2 Siedlungen. (Wie das 1935 aussah, könnt ihr übrigens in der Rubrik „Damals“ sehen).

Sind es nur die „Großen“?

Doch genug der Zahlenschlacht: Von der Größe her gesehen, sind wir eher ein kleiner Diözesanverband in der DPSG – aber dennoch haben wir immer wieder von uns Reden gemacht. Und selbstverständlich haben wir immer wieder Kandidaten für den Bundesvorstand aus unseren Reihen hervor gebracht. Zuletzt Thomas Ludewig, der von 1996 bis 2000 im Neusser Bundesamt residierte.

Aber natürlich sind wir weitaus mehr als nur Sprungbrett zur Bundesebene. In der Diözese selbst wirkten und wirken immer noch jede Menge aktiver Pfadfinder mit. Neben den Stufen-AKs, die im Moment sogar alle besetzt sind, hat sich der Diözesanverband auch immer brennenden Themen mit Facharbeitskreisen gewidmet. Ob es Umwelt war oder auch Entwicklungsarbeit und Bolivienpartnerschaft – immer arbeiteten engagierte Menschen unserer Diözese, um die Welt ein wenig besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben. Neuerdings sind es Öffentlichkeitsarbeit und die nachhaltige Sicherung unserer Arbeit mit einer Stiftung und einem Kreis rühriger Freunde und Förderer, die von Arbeitsgruppen in Angriff genommen werden. Auch Ausbildung haben wir uns groß auf die Fahnen geschrieben, um stets "up2date" zu bleiben. Besonders die StaVos der Diözese erinnern sich sicher noch an Jakob und Lisa - die natürlich auch echte Mainzer Originale sind.

Nein! Wir alle sind der Diözesanverband!

Aber auch allein die Leistungen der Diözesanebene machen unseren Mainzer Verband noch nicht aus. Es ist vor allem die Vielfalt, die bei uns im Bistum zu finden ist. Von Oberhessen bis zum südlichen Zipfel der Bergstraße erstrecken sich die unterschiedlichsten Traditionen und die Menschen, die für sie stehen.

Und vor allem die Menschen in unserer Diözese sind das Besondere. Angefangen bei unserer Diözesanvorsitzenden, die trotz Kind noch mit jeder Menge Power und Engagement unserem Verband leitet. Oder unser Kurat Markus, der sich nach seiner Wahl zum Fulltimejob Diözesanjugendseelsorger bereit erklärt hat, die Kuratenaufgabe ehrenamtlich weiterzuführen. Oder auch Andreas Hain, der Offenbach aus der Totalvakanz rettete und allein die Aufgaben des Bezirksvorstands schultert.

Stämme ...

In den Stämmen gibt es zahllose Leiter, die jede Woche erneut mit beispiellosem Engagement glänzen. Und nicht nur die Stämme, die Großes nach Außen hin schaffen, wie beispielsweise eine Solaranlage auf dem Dach des Truppheims, sondern auch die vielen unsichtbaren Erfolge machen unseren Diözesanverband aus. Die Oberhessischen Stufenlager lassen Pfadfinderherzen höher schlagen, die Starkenburger bringen mit ihren Startpaketen immer wieder etliche Leiter zusammen. Und selbst Bergstraße, zurzeit vorstandslos, schafft es dennoch, erfolgreiche Veranstaltungen, wie jüngst den Bezirksleitertag im Hochseilgarten anzubieten.

... Menschen...

Wohl kein Diözesanverband kann auf ein “pädagogisches Gedächtnis“ zurückgreifen wie wir. Soll heißen: Christoph Menzel, unser Bildungsreferent ist wohl auch einmalig. Gleichzeitig haben wir für unsere andere Bildungsreferentenstelle wohl auch einen Verschleiß, wie kein anderer Diözesanverband.

Und noch etwas, worum uns andere Diözesanverbände beneiden: Ehrenamtlich nimmt Klaus Bodisch die Arbeit auf sich, die Diözesankasse mit all ihren Buchungen zu führen – eine absolute Seltenheit. Als erste Diözese haben wir es geschafft, unsere Arbeit mit einer Stiftung abzusichern – jetzt müssen nur noch genug Mitstreiter gefunden werden. Und: weit über die Grenzen unserer Diözese hinaus ist unser Hutverkäufer Armin Ursprung – ein echtes Aushängeschild für den Mainzer Verband.

Unsere Diözese ist wohl auch deshalb besonders, weil unsere Leiter fleißige Schaffer sind: Etliche kamen, um die ersten Spatenstiche für einen Zeltplatz in Gernsheim zu tätigen. Und seit Mainzpiration sind die Leiter in der Diözese wohl auch die entspanntesten: Ob Sauna, Masken, Fitness-Food oder Hängesessel – richtig gut gehen ließen es sich die Mainzer Pfadis. (mehr dazu in dieser Ausgabe). Punktum: Ihr alle macht unsere Diözese so bunt, wie sie ist. Und weil wir nicht alle namentlich nennen können: Danke für euer So-Sein und Da-Sein (so würde es Markus Konrad jetzt wohl ausdrücken!)

... und natürlich: Schlaglichter!

Eins wollen wir natürlich auch keineswegs verschweigen: Keine andere Diözese hat die Schlaglichter! Und das nun schon zum 61. Mal. Einige weitere Besonderheiten aus unserer Diözese haben wir in diesem Heft versteckt. In den Info-Kästen findet ihr so manche Kuriosität, von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, dass sie zu unserer Diözese gehört. Das meiste sind natürlich spaßige oder lobenswerte Aspekte. Den einzigen Wehmutstropfen – zumindest für Freunde des runden Leders – nehme ich daher gleich vorweg. Denn auch das gehört zu unserem Diözesanverband: Im ganzen Bistum Mainz befindet sich leider kein einziger Fußballverein, der in der ersten Bundesliga spielt.

Marcus Ohl, MdR / Miriam Bless, Referentin Pfadfinderstufe

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